Eisvogel

Türkis schillernder Eisvogel

Die fischreichen Fließe und Seen im Naturpark sind für den farbenfrohen Eisvogel ein Paradies. Findet er dazu ein attraktives Plätzchen mit guter Sicht auf die Beute, so hat der Eisvogel fast alles, was sein Herz begehrt. Zu seinem Glück fehlen nur noch steile Erdwände oder Uferabbrüche, in die er seine Behausung graben kann.

All das bietet der Naturpark dem türkis schimmernden Flugkünstler. Also Ohren und Augen beim Wandern auf! Es gibt eine reelle Chance, hier den prachtvollen Kerl beobachten zu können. Häufig weist zuerst sein durchdringendes, hartes „Ziii“ auf seine Anwesenheit hin, bevor er blaugrün leuchtend und blitzartig über dem Gewässer auftaucht. Verpasst? Nach diesem kurzen Aufleuchten lohnt ein Blick in die Umgebung, vielleicht ist sogar das Fernglas dabei. Häufig hat sich der professionelle Fischer einen Ast kurz über dem Wasser gesucht, um gezielt seine Beute zu erhaschen.
Bachforellen, Gründlinge, Plötzen, Rotfedern, selten auch Insekten, Kaulquappen oder kleine Amphibien stehen auf seinem Speiseplan. Erfolgreich jagen die meisterhaften Fischer bei klarer Sicht. Hierfür benötigen sie eine gute Wasserqualität und tauchen sogar bis zu einem Meter tief zu ihrer Beute. Aber auch ihr abwechslungsreicher Speiseplan erfordert sauberes Wasser.

Naturschutzmaßnahmen im Naturpark sorgen für attraktive Wohngegenden und ein reichliches Nahrungsangebot

Uferverbau, Kanalisation von Bächen und Wasserverschmutzung führten besonders zwischen 1970 und 1990 zu Bestandseinbußen. Die Beseitigung von Wehren und künstlichen Verbauungen an zahlreichen Fließgewässern im Naturpark und das Einbringen oder Liegenlassen von Totholz schaffen nicht nur für Fische attraktivere Lebensbedingungen, sondern führen auch dazu, dass die Kraft des Wassers gestalten darf. So wird das Nahrungsangebot des Meisterfischers verbessert und Prallhänge mit Steilufern, Kiesbänke, Uferabbrüche und seichte Buchten können entstehen – ein Eldorado für Eisvögel. Die Wurzelteller umgestürzter Bäume bieten weiteres Bauland, sodass er bis 90 cm lange Brutröhren ins Erdreich graben kann.

Arbeitsteilung ist angesagt

Beim Bau der Brutröhre sind Männchen und Weibchen gleichermaßen beteiligt. Am Ende der Röhre wird ein Nestkessel gebaut. Hier legt das Weibchen Ende März sechs bis sieben Eier hinein. Beide Eltern brüten dann 18 bis 23 Tage lang und versorgen ihre Nachkommen. Nach ca. 27 Tagen fliegen die Jungen aus und jagen schon nach wenigen Stunden. Zweit- und Drittbruten dauern oft bis in den August. Wiederum ist Arbeitsteilung angesagt. Während das Weibchen auf der Brut sitzt, werden vom Partner die Nachkommen der ersten oder zweiten Brut gefüttert.

Bei Frost fällt die Nahrungssuche schwer

Auch den Winter verbringt der schillernde Eisvogel hier. Bei Frost ist er auf der Suche nach eisfreien Stellen und fliegt auch weiter zu frostfreien Gewässern, um an Nahrung zu gelangen. Zuweilen fällt die Nahrungssuche in Extremwintern schwer, sodass in harten lang andauernden Wintern die Bestände stark schrumpfen. Die Bestandseinbußen aufgrund der extremen Lebensbedingungen versucht er mit viel Nachwuchs auszugleichen.

 

 


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