Feuerfalter

Eine Rarität: der Große Feuerfalter

In Brandenburg ist der prächtige Schmetterling selten geworden. Aber im Naturpark Barnim flattert er Ihnen noch entgegen. Zum Beispiel auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz in Trampe. Hier findet der Große Feuerfalter alles, was er braucht.

Ein Falter mit besonderen Ansprüchen

Schillernd rot leuchten die verschiedenen Feuerfalter-Arten aus dem bunten Reigen der Schmetterlinge hervor. Einige von ihnen sind selten geworden, so auch der Große Feuerfalter. Denn der prächtige Schmetterling stellt besondere Ansprüche an sein Biotop: Er lebt auf Feuchtwiesen, in Niedermooren und Uferbereichen und braucht für seine Nahrungsaufnahme und das Aufziehen der Raupen spezifische Pflanzen. Bevorzugt fliegt er violette oder gelbe Blüten an – wie sie ihm Blutweiderich, Sumpf-Kratzdistel, Sumpf-Gänsedistel oder Wasserdost bieten.

Fluss-Ampfer – eine lebenswichtige Konstante

Für den Nachwuchs des Großen Feuerfalters ist der Fluss-Ampfer überlebenswichtig. An seinen Blättern legen die Weibchen ihre Eier ab, aus denen nach zwei Wochen Raupen schlüpfen und sich sogleich von den Blättern ernähren. Auch zum Verpuppen und – wenn nötig – zum Überwintern nutzen die Raupen des Großen Feuerfalters die Stängel oder verwelkten Blätter des Fluss-Ampfers.

Auf der Roten Liste gelandet

Im Vergleich zu den 50er und 60er Jahren ist die Population des Großen Feuerfalters stark zurückgegangen. Inzwischen wird er als „stark gefährdet“ eingestuft. Aber warum? Durch intensive Grünlandnutzung, regelmäßige Entwässerung, falsche bzw. fehlende Beweidung oder Mahd verschwinden die Nektarpflanzen und der Fluss-Ampfer, die für den Großen Feuerfalter so wichtig sind.

Gut geschützt im Naturpark Barnim

Im Naturpark Barnim jedoch findet der Große Feuerfalter perfekte Lebensbedingungen: Feuchtwiesen werden revitalisiert, der Fluss-Ampfer durch behutsame Mahd erhalten und stark wachsende Gräser durch eine extensive Beweidung im Zaum gehalten, damit sie die kostbaren Nektarpflanzen nicht verdrängen. So können Sie im Naturpark Barnim den kleinen König der Lüfte noch immer beobachten.

 


01_Blutweiderich_by_Rolf Handke_pixelio.de
03_Lycaena dispar_NaturparkBarnim
04_Flussampfer_Naturpark Barnim
P1130088_Lycaena_Trampe

Zauneidechse

Im Reich der Zauneidechsen

Zauneidechsen suchen den Wechsel von offenen Böden und lockerem Pflanzenbewuchs – und finden ihn in der Schönower Heide. Hier genießen sie ihr Sonnenbad genau so wie die Kühle und den Schutz der Vegetation.

Treffpunkt Schönower Heide

Nicht nur Naturliebhaber aus Berlin und Brandenburg zieht es in die Schönower Heide. Auch Zauneidechsen lieben diesen speziellen Landschaftsraum mit seinen offenen Sandböden und den unterschiedlich dicht bewachsenen Bereichen. Als wechselwarme Tiere nutzen sie die freien Flächen für ein Sonnenbad, um ihre Körperfunktionen zu aktivieren. Nach diesem Morgenritual gehen die Zauneidechsen auf Nahrungssuche. Auf ihrer Speisekarte stehen an erster Stelle Heuschrecken, Käfer, Ameisen, Spinnen, und deren Larven. Dazu trinken sie einen Tropfen Tau- oder Regenwasser. Brauchen sie Schutz oder Abkühlung, ziehen sie sich in die vegetationsreichen Teile der Schönower Heide zurück.

Beliebter Sandboden

Die offenen Sandböden der Schönower Heide nutzt die Zauneidechse zum Fortpflanzen und Überwintern. Im Herbst graben sie sich in den lockeren Sand ein und schützen sich so während ihrer winterlichen Kältestarre vor Frost. Erst im März, mit Beginn der Paarungszeit, erwachen die Zauneidechsen wieder. Für die Eiablage wählen sie erneut die sandigen Plätze der Schönower Heide. Hier hinein gräbt das Weibchen kleine Löcher, in die es 5 bis 14 Eier setzt. Nach ca. 2 Monaten schlüpfen die bis zu 6 cm langen jungen Eidechsen.

Die Glattnatter ist nicht weit

Zu den Feinden der Zauneidechse gehören Glattnattern, Vögel, Marder und Füchse. Als Schutzmechanismus kann die Eidechse einen Teil ihres Schwanzes abwerfen, um die Aufmerksamkeit des Feindes auf das zuckende Anhängsel zu lenken. Der Schwanz wächst später wieder nach.

Streng geschützt und im Naturpark gut aufgehoben

In Norddeutschland ist die Zauneidechse durch eine intensive Landwirtschaft, durch Straßen- und Siedlungsbau sowie das Verschwinden von Randstreifen und Böschungen nur noch selten anzutreffen. Sie gehört zu den streng geschützten Arten. Weil die Berliner Forsten die unterschiedlichen Lebensbereiche der Schönower Heide erhalten, zählt dieser einzigartige Landschaftsraum vor den Toren Berlins nach wie vor zum Reich der Zauneidechse.

 

 


Zauneidechse, Sand lizard, Lacerta agilis

SchoenowerHeide_Lebensraum_KerstinBosse

02_NSG_SchoenowerHeide_Liebke

03_Zauneidechse_by_Stephan Bratek_pixelio.de

04_Zauneidechse_weiblich_by_Jewgenia Stasiok_pixelio.de