Moore entlang des Radfernwegs

Moorschutz im Naturpark Barnim

Moore sind nicht nur faszinierende Ökosysteme, sondern auch wertvolle Wasser- und Kohlenstoffspeicher – solange sie nicht entwässert und somit massiv geschädigt werden. Der Naturpark Barnim setzt sich für die Wiedervernässung seiner vielen Moore ein. Mit Erfolg: Im Biesenthaler Becken präsentieren sich die ersten Moore wieder in ihrer ganzen Pracht.

Faszination Moor

Rötliche Torfmoose, grüne Seggenriedbüschel, braune Rohrkolben, weiße Wollgrasbüschel, aromatisch duftender Sumpfporst und fleischfressender Sonnentau – Moore bilden eine Bühne für ganz unterschiedliche Pflanzen. Sie ziehen zudem Moorfrösche, Libellen, Eisvögel, Kraniche und auch zweibeinige Naturliebhaber an. Haben Sie sich schon einmal an einem blühenden Moor erfreut? Das Biesenthaler Becken, in der Eiszeit mit Gletscherwasser gefüllt und deshalb bis heute wasserreich, lädt dazu ein. Besonders gut lässt sich dieses weiträumige Naturschutzgebiet mit dem Rad erleben: Der Radfernweg Berlin-Usedom führt direkt hindurch. Und ab Spätsommer 2014 können Sie Ihre persönlichen Eindrücke am neuen interaktiven Ausstellungsort Biesenthaler Schlossberg vertiefen..

Nur nasse Moore sind gesunde Moor

Wer genau hinsieht, entdeckt in den großen Moorflächen tief eingeschnittene Entwässerungsgräben. Sie wurden angelegt, um diese Gebiete trocken zu legen und land- oder forstwirtschaftlich zu nutzen. Mit fatalen Folgen: Werden Moore entwässert, zersetzen sich die Torfe, also die aus abgestorbenen Pflanzenresten aufgebauten Moorböden. Wenige Jahrzehnte der Entwässerung können so die Arbeit von Jahrtausenden zerstören. Dabei sind Torfschichten für den Klimaschutz besonders wertvoll, weil in ihnen gigantische Mengen Kohlenstoff gespeichert sind. Entwässerte Moore hingegen geben Kohlendioxid in die Atmosphäre ab

Moor-Renaturierung ist Klimaschutz

Indem der Naturpark Barnim Entwässerungsgräben verschließt, können sich seine Moore wieder erholen. Ihre hohen Verdunstungsraten wirken kühlend auf die Atmosphäre. Zudem werden durch die Renaturierung der Moore die Grundwasserspeicher aufgefüllt – eine in Hinblick auf langfristige Klimaveränderungen dringend gebotene Maßnahme. Als erster Projektstandort wurde 2011 das Rabenluch renaturiert, ein kleines Kesselmoor nördlich von Biesenthal. Bis 2014 werden weitere Moore im Biesenthaler Becken folgen.

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